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Turnhalle Täbingen: Der Zustimmung zur Umbauplanung geht Diskussion über Abbruch und Neubau voraus
Alte Streitfrage kocht wieder hoch

Zu einer Mehrzweckhalle umgebaut wird die Täbinger Turnhalle. Heftig ist darüber im Gemeinderat diskutiert worden.
Foto: Archiv des Schwarzwälder Boten

Nach zäher und teilweise hitziger Diskussion hat eine Mehrheit des Rosenfelder Gemeinderats entschieden, die Turnhalle Täbingen umzubauen. Die Kosten für Baukonstruktion und Technik werden vorläufig auf 1,7 Millionen Euro geschätzt.

Rosenfeld. Ausgangspunkt waren Überlegungen gewesen, die Lagerflächen zu vergrößern und die Bühne umzugestalten. Aufgrund einer Machbarkeitsuntersuchung des Büros Bewer Ingenieure erwarb die Stadt das Grundstück westlich der Halle. Nach Besprechungen mit dem Täbinger Ortschaftsrat und Vertretern des Sportvereins brachte im Februar dieses Jahres eine Begehung mit Kreisbrandmeister Stefan Hermann Aufschluss darüber, die drei Nutzungseinheiten Halle, Sportheim und Kindergarten brandschutztechnisch zu trennen und die Turnhalle zur Mehrzweckhalle zu ertüchtigen. Die Bühne, bisher zum Sportheim zugehörig, wird bautechnisch der Halle zugeordnet. Diese erhält zwei zusätzliche Ausgänge, eine Trennung zu den Nebenräumen und eine Sicherheitsbeleuchtung mit Notstromversorgung. Für den Kindergarten wird ein zweiter Rettungsweg geschaffen, und die Eingangshalle wird getrennt.

Nach den Plänen, die Andreas Bewer im Gemeinderat erläuterte, wird der alte Anbau mit Nebenräumen abgebrochen und durch eine größere Erweiterung ersetzt. Die Umkleideräume und Duschen sind auch von der Sportanlage her zugänglich. Neu ist ein "Sanitärraum für körperlich eingeschränkte Personen", wie Bewer ihn nennt, mit Klappdeckeltisch, Liege und behindertengerechtem WC, Waschbecken und Dusche. Die Lagerräume erhalten drei Tore; Schränke stehen künftig im neuen Gang zur Halle. Umgestaltet werden müssen laut Bewer der Vorplatz und der Spielplatz des Kindergartens.

Um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern, erhält die Halle eine Fußbodenheizung zusätzlich zu den Deckenstrahlern. Das alles wird gespeist von der vorhandenen Ölheizung. Eine neue Lüftungsanlage und eine neue Dachkonstruktion werden eingebaut.

Der Baubeginn wird nach Angaben von Bürgermeister Thomas Miller nicht vor 2018 erfolgen. Bis dahin müsse sorgfältig geplant und gerechnet werden. Ortsvorsteher Erhardt Sautter fügte an, die Anregungen aus Täbingen seien in das Konzept eingearbeitet worden.

Wie vor dem Beschluss zum Umbau der Isinger Halle tauchte erneut die Frage auf, diesmal gestellt von Klaus May, ob ein Abbruch und Neubau nicht günstiger sei. Dies verneinte Bewer erneut: Man würde viel Geld ausgeben, und die Versuchung sei da, sich eine größere Halle zu wünschen. Außerdem bleiben diesmal die beiden angrenzenden Gebäude stehen, und große Teile der Bausubstanz werden wiederverwendet.

Überrascht zeigten sich einige Ratsmitglieder über das Ausmaß der Kosten. Hans Leidigs Kommentar: "Dass Hallensanierungen eine besondere Eigendynamik haben, daran haben wir uns gewöhnt." Horst Lehmann nannte die vorgesehene Entscheidung einen "Grundsatzbeschluss ins Blaue", und Michael Halter fand die Summe "nicht nachvollziehbar".

Bewers Credo, aus Gründen der Nachhaltigkeit möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz weiterzuverwenden, überzeugte die meisten Räte.

Wichtig für Miller: "Wir müssen in die Planung und Kostenberechnung einsteigen und das Baugesuch vorbereiten." Bei zwei Enthaltungen billigte die Mehrheit die Planung.

Quelle: Schwarzwälder Bote vom Fr 22.07.2016
Verfasser: Lorenz Hertle