Klärschlamm darf nicht mehr auf Felder
Rosenfeld-Täbingen/Leidringen. Vertreter der Mitgliedsgemeinden des Abwasserzweckverbandes Unteres Schlichemtal, zu dem auch die Stadt Rosenfeld mit ihren Stadtteilen Leidringen und Täbingen gehört, trafen sich zur Verbandsversammlung in Täbingen.
Der Vorsitzende, Bürgermeister a.D. Hubert Burkard aus Dietingen, sowie Verbandskämmerer Wolfgang Wagner berichteten über das Betriebsjahr 2006. Der Verband ist schuldenfrei und finanziert sich durch Umlagen der Mitgliedsgemeinden. In den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich jeweils zirka 1,1 Millionen Kubikmeter Abwasser behandelt. Der Haushaltsplan 2007 wurde von den Mitgliedern einstimmig beschlossen.
Trotz der neuen Situation, dass der anfallende Klärschlamm seit Anfang dieses nicht mehr zur Felddüngung durch die Landwirte ausgebracht werden darf, konnte der Haushalt ohne nennenswerte Umlageerhöhung ausgeglichen werden. Nach den EU-Förderrichtlinien für das Marktentlastungs- und Kulturförderprogramm darf grundsätzlich kein kommunaler Klärschlamm mehr auf Felder ausgebracht werden.
Zur Lösung des Problems muss nun der Abwasserzweckverband ein privates Unternehmen beauftragen, das mit einer mobilen Presse den Schlamm presst. Das Unternehmen entsorgt dann den anfallenden "Presskuchen". Auf Dauer muss der Verband die Kostenerhöhung, die etwa 15 bis 20 Cent pro Kubikmeter beträgt - bezogen auf den Wasserverbrauch der Bevölkerung - an die Gemeinden und diese wiederum an die Verbraucher weitergeben.
Gleichzeitig legte das Ingenieurbüro Ernst eine Dokumentation zur Reduzierung des 80-prozentigen Frischwasseranteils an der behandelten Gesamtabwassermenge vor. An Stelle des sonst von der Genehmigungsbehörde geforderten Baus von Rückhaltebecken mit 1300 Kubikmeter Inhalt, was rund 1,5 Millionen Euro kosten würde, sollen aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen Frischwasserabdichtungen und separate Frischwasserableitungen in den Ortskanalnetzen verwirklicht werden.
Diese Maßnahmen sollen in einem Zeitrahmen von zehn Jahren ausgeführt werden. Vom beauftragten Ingenieurbüro wurde dafür ein voraussichtlicher Kostenaufwand von insgesamt 1,28 Millionen Euro errechnet, wovon auf Leidringen 285 000 Euro und auf Täbingen 110 000 Euro entfallen.
Zum Abwasserzweckverband gehören neben Leidringen und Täbingen die Dietinger Ortsteile Irslingen, Böhringen, Rotenzimmern und Gößlingen sowie die Gemeinden Dautmergen und Zimmern u.d.B.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom Sa 03.02.2007