Rosenfelds Bürgermeister wendet sich an die Telekom
Lassen uns nicht abhängen
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Ein schneller Internetzugang ist den Heiligenzimmernern zum Großteil verwehrt. Vor allem die Betriebe im Industriegebiet Seewiesen wollen es nicht hinnehmen, dass sie quasi in die Röhre schauen. |
Vor allem die Betriebe in Heiligenzimmern und Täbingen ärgern sich schwarz: Während ihre Kollegen in den anderen Ortsteilen längst schon über einen schnellen DSL-Anschluss im Internet ihre Geschäfte abwickeln, warten sie noch immer auf das fixe Breitbandkabel. Rosenfelds Stadtchef hat jetzt erneut nach gehakt.
Rosenfeld, 23.08.2006
Bürgermeister Thomas Miller nimmt die Beschwerden und Anfragen seiner Bürger ernst. "Der ländliche Raum darf nicht abgehängt werden", sagt er. Es dürfe einfach nicht sein, "dass die Datenautobahn an uns vorbei fährt", ärgert auch er sich. Aus diesem Grund hat er sich im Februar mit einem Schreiben an die Telekom gewandt, um nachzufragen, ob die Bürger in Täbingen und Heiligenzimmern auch künftig in die Röhre schauen müssen, oder ob eine Chance auf eine Verkabelung besteht.
Miller hat auch das Unternehmen Kabel BW und den Energieriesen ENBW angeschrieben, um mögliche Alternativen abzuklopfen. Laufen doch auf einem Teil der Strommasten die benötigten Glasfaserkabel.
Ein Antwortschreiben liegt dem Bürgermeister nun vor. Darin begründet die T-Com-Niederlassung Südwest in einem dreiseitigen Schreiben, warum die Täbinger und Heiligenzimmern auch in absehbarer Zeit nicht in den Genuss von DSL kommen werden. Die Kernaussage lautet: "Im Bereich von Rosenfeld ist die technisch notwendige Glasfaserstruktur leider nicht vorhanden. Außerdem können die durch einen Ausbau erforderlichen Investitionen der Deutschen Telekom AG mit dem vorhandenen geringen Kundenpotenzial nicht erwirtschaftet werden."
In dem Brief ist auch die Verfügbarkeit von T-DSL in der Gesamtstadt Rosenfeld aufgelistet: 84 Prozent aller Kundenanschlüsse haben die Möglichkeit DSL zu installieren. Aufgeteilt in Ortsteile sieht die Verfügbarkeit so aus: Täbingen 62,6 Prozent, Rosenfeld 99,5 Prozent, Bickelsberg 98 Prozent, Brittheim 89,3 Prozent, Heiligenzimmern 12,6 Prozent, Isingen 97,7 Prozent und Leidringen 98,6 Prozent.
Der Unternehmenssprecher weist noch darauf hin, dass die Erprobung eines neuen "drahtlosen Breitband-Standards WiMAX" geplant sei, der die nicht versorgten Gebiete über Funk ans Daten-Netz bringen soll.
Miller bewertet die Antwort "als nicht besonders befriedigend" und hat gleich ein Antwortschreiben aufgesetzt. Darin fordert er das Unternehmen auf, zu überprüfen, ob es nicht möglich wäre einen Testbetrieb für die "WiMAX"-Lösung in Heiligenzimmern einzurichten. Vielleicht eine Chance für die benachteiligten Bürger und Betriebe in den beiden Ortsteilen.
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Mi 23.08.2006
Verfasser: Rosalinde Riede