Funde bei Ausgrabungen auf Danneckerhof entdeckt
Pfeilspitzen von Nomaden
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Bei den jüngsten Ausgrabungen Schübels beim Danneckerhof auf dem Krottenbühl konnten Pfeilspitzen aus dem Mesolithikum gefunden werden. Daraus lässt sich schließen, dass 7800 Jahre vor Christus Menschen als Nomaden in unserer Region lebten. Auf der Karte ist Schübels bisherige Bilanz eindrucksvoll zu sehen: Sie zeigt alle seine bisherigen Funde auf Rosenfelder Gemarkung. |
Mit neuen archäologischen Funden macht Hobbyarchäologe Wilfried Schübel aus Täbingen erneut von sich reden. Dank seiner eifrigen und nachhaltigen archäologischen Forschungen ist es ihm nun gelungen, auf dem Danneckerhof Pfeilspitzen und Geschossspitzen zu finden, die bis ins Jahr 7800 vor Christus zurückgehen.
Rosenfeld-Täbingen, 28.08.2006
Wilfried Schübel hat durch seine Arbeit schon viele neue Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. Dass aber schon Menschen vor 7800 Jahren im Mesolithikum in unserer Region lebten, ist neu. Diese Nomaden ließen sich vermutlich nur wenige Tage in der Nähe des Danneckerhofes nieder und nutzten das nahe liegende Quellwasser und betrieben noch keinen Ackerbau. Überliefert aus dieser Zeit ist eine Spitze aus Radiolith aus einem roten Feuerstein sowie zwei Spitzen aus braunem Jurashornstein, welche aus der Gegend von Bad Urach stammen.
Auf dem Danneckerhof wurde in diesem Sommer ein privater Reitplatz angelegt und dafür Humus abgetragen. Dabei kamen diese Raritäten zum Vorschein, die in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium in Tübingen aufgearbeitet und notiert werden. Ebenfalls wurden in diesem Bereich Fundstücke von der Jungsteinzeit gefunden, unzählige Feuersteinwerkzeuge und Keramikscherben. In dieser Zeit (6000 bis 3600 vor Christus) begannen die Menschen mit Ackerbau und Viehzucht. Ein Schaber, Messer, Sichelklingen und Rohmaterial vom Jurahornstein weisen auf Siedlungen in dieser Zeit hin. Der ehrenamtlich tätige Beauftragte des Landesdenkmalamtes konnte auch verzierte Keramik von der späten Bronzezeit 1100 vor Christus finden. Wiederum gab es an der gleichen Ausgrabungsstätte Fundstücke von einer römischen Villa Rustica. Dieser römische Gutshof wurde zur Versorgung der Bevölkerung im Kastelldorf beim Häsenbühl genutzt. Keramikscherben und römische Ziegelfragmente weisen auf die römischen Siedlungen hin.
Neue Erkenntnisse gibt es nun auch darüber, dass auf dem Krottenbühl, seit vielen Jahrtausenden wohl ein begehrter Siedlungsplatz, 600 bis 700 Jahre nach Christus die Alemannen gelebt haben müssen. Schübel hat nämlich ein paar Wandscherben Donzdorfer Art gefunden, die auf die Alemannen schließen lassen.
Der leidenschaftliche Hobbyarchäologe hat dieses Jahr bereits 24 Fundstellen untersucht und all seine Beobachtungen und Funde in einem so genannten Fundberichtsbuch fein säuberlich festgehalten. Für sein Engagement wurde ihm kürzlich vom Regierungspräsidium in einem Schreiben gedankt und darin auch seine Fachkenntnis gelobt. So hat er auch seinen diesjährigen Urlaub wieder für sein Hobby "geopfert".
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Mo 28.08.2006
Verfasser: Klaus May