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Wilfried Schübel ist wieder fündig geworden

Rosenfeld-Leidringen. Wenn irgendwo im westlichen Teil unseres Landkreises aus welchen Gründen auch immer in größerem Umfang im Erdreich gegraben wird, dann kann man fast sicher sein, dass Wilfried Schübel aus Täbingen nicht weit ist.

Denn der 42-jährige Hobby-Archäologe - schon seit 2002 übrigens auch offizieller ehrenamtlicher Beauftragter der Archäologischen Denkmalspflege im Regierungspräsidium Tübingen für den westlichen Teil des Zollernalbkreises - ist unermüdlich auf der Suche nach interessanten Funden, die das Erdreich bei Ausgrabungen freigibt.

Solch Interessantes glaubt er nun auch auf der Baustelle im Leidringer Pfarrgarten, wo derzeit ein neuer Kinderspielplatz entsteht, entdeckt zu haben. Seine Funde werden demnächst im Tübinger Denkmalamt genau untersucht und analysiert werden.

Schübel geht davon aus, das bei den Ausgrabungen im Pfarrgarten die Grundrisse von zwei Gebäuden aus der Römerzeit teilweise freigelegt worden sind. Nachdem auf der Baustelle Ober- und Mutterboden bis zu einer Tiefe von einem knappen halben Meter maschinell abgetragen worden waren, kam, so Schübel, ein mittelalterlicher so genannter Laufhorizont mit Scherben, Ziegeln, Knochen sowie bearbeiteten Steinen in verschiedener Größe zum Vorschein. "Im tiefschwarzen Boden lagen die Funde nur so herum", freut sich der Täbinger.

Wilfried Schübel ist sich sicher, im Bereich des neuen Spielplatzes den Rest einer römischen Mauer gefunden zu haben, außerdem Ziegel und Wandscherben aus der Römerzeit. Auf der selben Fläche fand er aber auch mehrere Wandscherben der Donzdorfer Art, einer Keramik aus dem Frühmittelalter. Dies lasse den Schluss zu, dass nach dem Abwandern der einstigen römischen Bewohner des Gutshofs im sechsten bis achten Jahrhundert hier Alamannen gesiedelt haben.

Weitere Funde Schübels, in der Hauptsache Scherben unterschiedlicher Beschaffenheit, stammen nach seiner Einschätzung teils aus dem frühen elften sowie dem zwölften und 13. und in größerer Anzahl aus dem 14. Jahrhundert. Auch einige grün lasierte Ofenkacheln vermutlich aus dem 14. Jahrhundert kamen ans Tageslicht.

Quelle: Schwarzwälder Bote vom Di 22.08.2006