Viele Heiligenzimmerner und Täbinger sind von neuer Technik noch abgehängt
Rosenfeld. Einen PC besitzt heute fast jeder. Daran kann man durchaus seine helle Freude haben, aber leider nicht immer. Insbesondere dann nicht, wenn das Herunterladen von Informationen aus dem Internet quälend lange dauert.
Das soll aber kein immerwährendes Übel bleiben, sondern, wie die Deutsche Telekom verspricht, dank ihrer neuen T-DSL-Technik und deren gegenüber der herkömmlichen Technik vielfachen Übertragungsgeschwindigkeit schon bald der Vergangenheit angehören.
Allerdings nicht flächendeckend und deshalb auch nicht auf der gesamten Gemarkungsfläche von Rosenfeld. Dies geht aus einem jetzt bei Bürgermeister Thomas Miller eingegangenen Schreiben der Niederlassung Südwest der Telekom in Ulm hervor.
Nach einem ersten Vorstoß im Februar 2005 wegen der flächendeckenden Bereitstellung von T-DSL-Anschlüssen im gesamten Stadtgebiet hatte die Stadtverwaltung noch einmal nachgehakt. Die Antwort der Telekom darauf fiel allerdings nur sehr bedingt zufriedenstellend aus.
Die Bereitstellung eines T-DSL-Anschlusses ist zur Zeit laut Telekom dann nicht möglich, wenn die Anschlusskabel von ihrem Netzknoten zum Kundenanschluss eine Länge von cirka fünf Kilometern überschreiten. Dies trifft offenkundig für den Großteil aller Anschlüsse in Heiligenzimmern und auch für recht viele in Täbingen zu.
84 Prozent können derzeit versorgt werden
Momentan können, wie aus dem Telekom-Schreiben hervorgeht, in cirka 84 Prozent aller Kundenanschlüsse in Rosenfeld samt Stadtteilen T-DSL-Anschlüsse angeboten werden. In Heiligenzimmern allerdings nur bei 12,6 Prozent, in Täbingen immerhin bei 62,6 Prozent.
Weit besser sieht es dagegen in den anderen Stadtteilen aus: Rosenfeld Kernstadt 99,5 Prozent, Bickelsberg 98 Prozent, Brittheim 89,3 Prozent, Isingen 97,7 Prozent und Leidringen 98,6 Prozent. Bürgermeister Miller dazu: "Heiligenzimmern und Täbingen sind unsere Sorgenkinder".
Eine rasche Lösung des Problems ist indes nicht in Sicht. Laut Telekom deshalb, weil es dazu statt der herkömmlichen Kupferkabeltechnik der leistungsfähigeren Glasfaserstruktur bedürfe. Diese sei aber im Bereich Rosenfeld nicht vorhanden und deren Ausbau aufgrund des relativ geringen Kundenpotenzials auch wirtschaftlich nicht vertretbar.
Derzeit arbeite man an einer Alternativlösung, die es ermöglichen soll, T-DSL-Anschlüsse in nicht versorgten Gebieten über Funk zu realisieren. Wann und ob dies zum Tragen kommt, könne erst nach einer Testphase dieser Technik im Laufe dieses Jahres gesagt werden.
Um zu einer Lösung zu kommen, ist die Stadt laut Bürgermeister Miller auch mit den Firmen Kabel BW und EnBW im Gespräch.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom Sa 19.08.2006