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Kellermeister Stefan Holweger führt es vor: Der Most wird im Wasserbad erhitzt. Heraus kommt ein feines Destillat. Eingeladen hatte zum Schaubrennen der Verein Schwäbisches Streuobstparadies
Brennendes Paradies lockt viele an

Kellermeister Stefan Holweger führt es vor: Der Most wird im Wasserbad erhitzt. Heraus kommt ein feines Destillat. Eingeladen hatte zum Schaubrennen der Verein Schwäbisches Streuobstparadies.
Foto: Klaus May

Zum Schaubrennen mit Verkostung und Küfereibesichtigung waren Kunden und Gäste am vergangenen Samstag in die Mosterei und Küferei Holweger in Täbingen eingeladen.

Rosenfeld-Täbingen. Bei der Vorführung und Besichtigung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Das Paradies brennt" des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies wurde der Prozess des Schnapsbrennens erklärt. Kellermeister Stefan Holweger führte den Besuchern direkt in der Mosterei vor, wie der Most, eventuell mit weiteren Zutaten ergänzt, im Wasserbad erhitzt wird.

Bei 78 Grad Celsius verflüchtigt sich der Alkohol, und im mehrstufigen Brennprozess werden dann Vorlauf, das Hauptprodukt und der Nachlauf destilliert und gewonnen. Der Vorlauf sei ungenießbar, wobei im mittleren Lauf Alkohol mit 70 Prozent gewonnen werden könne.

Stefan Holweger erläuterte den Gewinnungsprozess direkt am Brennofen und führte die Erhitzung, die Filterung und anschließende Weiterverwendung vor. Zum Riechen standen für die interessierte Gäste Proben vom Vorlauf, Hauptlauf und Nachlauf bereit.

Darüber hinaus konnte am Samstag auch die Küferei besichtigt werden. Zum Tag der offenen Tür kamen auch die Vertreter des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies sowie Bürgermeister Thomas Miller, der dem Vorstand des Vereins angehört.

Seit 125 Jahren werden in der Werkstatt der Familie Holweger am Ortsrand des Dorfes Holzfässer gefertigt. Gründer Jakob Holweger, Küfermeister aus Leidenschaft, konnte noch vom Bau und Verkauf seiner Wein- und Mostfässer leben, ebenso sein Sohn Christian, der den väterlichen Betrieb weiterführt.

Für die dritte Generation aber haben sich die Bedingungen geändert. Dieter Holweger, der seit 2009 der Chef ist, liebt seinen Beruf ebenso sehr wie sein Vater und Großvater. Ein Auskommen aber beschert er ihm nicht mehr. Deshalb hat er vor drei Jahrzehnten eine Anstellung angenommen und betreibt die Küferei nur noch nebenher.

In dem angeschlossenen Getränkeladen gibt es verschiedene Sorten im Angebot, und die Produkte aus dem Schwäbischen Streuobstparadies können kennengelernt werden. Spezialitäten des Hauses sind der Apfelbrand aus dem Eichenfass, Birnen-Secco und verschiedene hochwertige Destillate.

Die Veranstaltungsreihe rund ums Streuobstparadies hatte bereits im November in mehreren Landkreisen begonnen und zieht sich bis in den Mai hinein.

Quelle: Schwarzwälder Bote vom Mo 22.02.2016
Verfasser: Klaus May