Täbinger Ortschaftsräte sind unzufrieden, weil einige ihre Wünsche aus dem Etat geflogen sind
"Nicht auch noch unseren Grüngutplatz streichen"
27 000 Euro sind im Rosenfelder Haushalt für Täbingen vorgesehen. Die großen Wünsche sind raus geflogen. Das treibt den Ortschaftsräten die Tränen in die Augen.
TÄBINGEN • Für Horst Völkle, der die Sitzung am Dienstag für den erkrankten Ortsvorsteher Erhardt Sautter leitete, kein Zustand, den man hinnehmen muss. Wohl hatten er und seine Ratskollegen Verständnis dafür, dass dieses Jahr die Rosenfelder Festhalle Vorrang hat, doch dass bei Täbingen der Rotstrich so krass angesetzt wurde, enttäuschte sie sichtlich. „Das ist wirklich etwas knapp", meinte Völkle.
In ihrem Beschluss formulierten sie die Zustimmung zu den eingestellten Maßnahmen (neue Stühle für die Turnhalle, eine neue Schaukel für den Kindergarten, eine Straßenlampe am Treppenaufgang Löwenstraße, ein neuer Anstrich in der Aussegnungshalle und ein Beitrag für die Anlage von Rasengräbern auf dem Friedhof), forderten aber, dass zwei gestrichene Maßnahmen 2006 doch zum Tragen kommen - eine neue Verstärkeranlage für die Turnhalle und eine Planungsrate für das Biotop an der Schlichem. Dass der Ausbau der Kronenstraße mit über 150 000 Euro als die größte Maßnahme rausgeflogen ist, damit hatten die Täbinger gerechnet. Bedauern wurde jedoch darüber ausgesprochen, dass auch der Makadam für den Lindenbühlweg, eine Planungsrate für das Schuppengebiet und die Sanierung des Feldweges bei der Brühlstraße gestrichen wurden.
Nochmals aufgegriffen wurde die Befürchtung eines Bürgers, dass der Grüngutplatz geschlossen wird. „Wenn eh so wenig investiert wird in Täbingen, dann dürfen sie uns nicht auch noch den Platz nehmen", meinte ein Rat erbost. Völkle forderte sowohl seine Ratskollegen als auch die Zuhörer auf, bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag in Rosenfeld Präsenz zu zeigen - „um unserer Forderung nach Erhalt des Platzes Nachdruck zu verleihen". In der Sitzung wird über die Zukunft der Plätze und eine mögliche Zentralisierung entschieden.
Erfreut hatte die Ratsrunde zuvor vernommen, dass im städtischen Kindergarten alles rund läuft. Melanie Schneider, die für Kindergartenleiterin Nadja Glück während deren Mutterzeit die Leiterstelle befristet übernommen hat, stellte sich persönlich vor. „Ich bin glücklich, es läuft gut", meinte die Erzieherin aus Brittheim. Nur einen Wunsch brachte sie vor: „Wir brauchen dringend einen neuen Computer." Die Stadt wisse Bescheid, bis jetzt sei jedoch nichts passiert.
![]() |
Melanie Schneider, neue Kindergartenleiterin in Täbingen, stellte sich am Dienstag im Ortschaftsrat vor. |
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Sa 11.02.2006
Verfasser: Rosalinde Riede