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Friedhofsmauer muss durchhalten

Der Zahn der Zeit hat nach der Haushaltsdebatte noch ein weiteres Jahr Zeit, an der sichtlich ramponierten Täbinger Friedhofsmauer zu nagen.
Archivfoto: Lehmann, Schwarzwälder Bote

Rosenfeld (tol). Zwei raus, eins rein: Nach diesem Modell wollte Klaus May seinen Ratskollegen eine Möglichkeit aufzeigen, die Sanierung der Täbinger Friedhofsmauer doch noch in den Haushalt 2012 aufzunehmen. Mit mäßigem Erfolg – der Rest des Rats wollte sich auf diesen Tauschhandel nicht einlassen.

Die geplante Bushaltestelle in Rosenfeld sowie die Beschilderung der Wanderwege hatten May und seine Fraktionskollegen als "Streichkandidaten" ausgespäht, um im Zahlenwerk noch finanzielle Luft für die in Täbingen schon lang ersehnte Mauersanierung zu schaffen. Darum entbrannte kurzzeitig eine heftige Diskussion, in deren Verlauf die Bushaltestelle auch tatsächlich geschoben wurde – für die Friedhofsmauer reichte es aber am Ende doch nicht.

"Das Tauschgeschäft können wir so nicht mittragen", machte Renate Mohl postwendend einen Strich durch Mays Rechnung. Horst Lehmann sagte: "Gegen diesen Antrag will ich mich wehren – das ist wie beim Stricken oder Häkeln." Luise Lohrmann betonte, dass man die Unterstützung für die Wanderweg-Beschilderung im Gremium gemeinsam zugesichert habe. Dieser Ansicht folgten denn auch die übrigen Räte – May zog seinen Antrag zurück.

Trotzdem kam die Friedhofsmauer später noch einmal zur Sprache: Ortsvorsteher Erhardt Sautter wertete die Diskussion im Gemeinderat um das Projekt positiv. Auch wenn er keinen Hehl daraus machte, dass ihm eine Sanierung 2012 lieber gewesen wäre. "Das ist ein ziemlich stark diskutiertes Thema gewesen", beteuerte Horst Lehmann, dass sich der Rat sehr wohl Gedanken über die Täbinger Mauer gemacht habe.

Und auch Kämmerer Ioannis Delakos betonte: "Die Notwendigkeit sehen wir, jedoch nicht die Gefahr, dass die Mauer dieses Jahr umfällt." Dringendere Projekte, etwa die Sicherungsarbeiten in der Haldenstraße in Leidringen, seien dazwischengekommen, beteuerte Bürgermeister Thomas Miller: "Deshalb ist die Maßnahme aber nicht aufgehoben. Es ist nicht vergessen – wir kennen die Dringlichkeit." Es wurde registriert bei den Täbingern. Karsten Fritz sprach aus, was wohl viele von ihnen denken: "2013 rechnen wir schon damit, dass man die Sache in die Hand nimmt – sonst hört das Verständnis irgendwann auf."

Quelle: Schwarzwälder Bote vom So 22.01.2012
Verfasser: tol