Mobilfunkmast kommt auf Täbinger Hörnle
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Zeitlich betrachtet, rückt er näher, örtlich ein wenig weiter weg. Dass der Mobilfunkmast auf dem Hörnle kommt, wird wahrscheinlicher. |
Rosenfeld-Täbingen - Monatelang war es ruhig, fast war der geplante Mobilfunkmast auf dem Täbinger Hörnle schon in Vergessenheit geraten. Jetzt ist der Netzbetreiber O2 aus dem Winterschlaf erwacht – und der Bauantrag ins Rosenfelder Rathaus geflattert.
Der Antrag muss binnen acht Wochen behandelt werden. Schon deshalb kommt der Täbinger Ortschaftsrat am Donnerstag, 18. März, zu einer öffentlichen Sitzung im Täbinger Rathaus zusammen. Entscheidet sich das im vergangenen Sommer neu gewählte Gremium wie das vorherige, ist mit einer breiten Ablehnung zu rechnen.
Dies würde dann vermutlich auch für den Gemeinderat gelten, der in der Regel den Entscheidungen der Ortschaftsräte folgt. Nur: Eine Entscheidung darüber, ob O2 den Mobilfunkmast tatsächlich bauen darf, können beide Gremien nicht fällen – Genehmigungsbehörde ist wie bei allen Bauanträgen das Landratsamt.
»Irgendwann musste es ja so kommen«, seufzte Ortsvorsteher Erhardt Sautter gestern. Wie die meisten Täbinger ist er kein Freund des Mobilfunkmasts, der Zimmern unter der Burg, Dautmergen und Gößlingen mit versorgen soll. Zur Frage, ob er Chancen sehe, das Projekt noch abzuwenden, meinte er: »Ich kann’s nicht sagen.«
Laut Sautter hat sich der Antrag gegenüber den ursprünglichen Plänen leicht verändert. Das Grundstück auf dem Hörnle sei noch dasselbe, der jetzt vorgesehene Standort liege aber 130 Meter weiter in Richtung des Nachbarorts Zimmern.
Gerda Wachendorfer, Sprecherin der »Bürgerinitiative Mobilfunksendeanlage« und Täbinger Ortschaftsrätin, spricht von 80 Metern, die der Funkmast nun weiter von der Wohnbebauung entfernt errichtet werden soll. Für sie macht das kaum einen Unterschied: »Es ändert nichts an der Tatsache, dass der Mast da hoch kommt.« Große Chancen, das Vorhaben noch zu verhindern, sieht sie nicht. Am Ende sei es doch so: »Wir sind halt die Bürger, die hier wohnen – und haben einfach nichts zu melden.«
Wachendorfer: »Die Notwendigkeit kann nicht so groß sein.«
Allerdings habe der Netzbetreiber ihres Wissens immer noch nicht auf ein Schreiben von Bürgermeister Thomas Miller geantwortet: »O2 muss sich erst mal rechtfertigen, warum der Alternativstandort nicht in Frage kommt«, sagt Wachendorfer.
Nach Meinung vieler Täbinger wäre ein Alternativstandort auf dem Ösch der bessere, da der Mast dann rund einen Kilometer von allen betroffenen Ortschaften entfernt wäre und nicht Täbingen die Hauptlast der Strahlenemission tragen würde. Die Stadt Rosenfeld hatte bereits vor mehr als einem Jahr eine umfangreiche Stellungnahme zur Machbarkeit dieses Standorts von Seiten des Mobilfunknetzbetreibers gefordert.
Im Juli sei es schon wieder zwei Jahre her, dass sich die Bürgerinitiative gegen den Mobilfunksendemast formiert habe, sagt Gerda Wachendorfer. Wenn das Kommunikationsunternehmen bis zum Bauantrag so lange gewartet habe, könne die Notwendigkeit des Turms wohl nicht so groß sein.
Die Bürgerinitiative plane vorerst keine weiteren Aktionen, werde aber natürlich die nächste Sitzung des Rosenfelder Gemeinderats besuchen und sich davor noch einmal zusammensetzen.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom Fr 12.03.2010
Verfasser: Dirk Haier
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