Täbinger Räte legen Prioritätenliste für den Etat 2010 fest
Natürlich auch DSL
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Endlich geschafft: Die meisten Haushalte haben mittlerweile einen Breitbandanschluss. |
Gut, dass der Bürgermeister da war. Denn im Eifer des Gefechts hätten die Täbinger fast vergessen, die Breitbandverkabelung auf die Wunschliste für den Etat 2010 zu stellen. Jetzt hat „DSL“ Priorität zwei.
Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller war am Donnerstag in der Sitzung, um zwei Räte zu ehren (siehe Bericht unten) und die Haushaltsberatungen zu verfolgen. Miller stellte unmissverständlich klar, das es ein äußerst schwieriges Finanzjahr für die Stadt wird. „Der Gemeindetag rechnet bis 2011 mit katastrophalen Jahren für die Städte und Gemeinden“, schilderte Miller die dramatische Lage. Die Finanznot trifft Rosenfeld ebenso wie die anderen Gemeinden im Ländle. Der Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen um fast 40 Prozent zwingt die Stadt zu einem Sparkurs. „Wir müssen sparen, denn jede Investition muss über die Rücklage finanziert werden“, betonte Miller.
Auch Ortsvorsteher Erhardt Sautter verdeutlichte seinen Ratskollegen den Ernst der Lage: „2010 und 2011 müssen Sparhaushalte sein, da führt kein Weg dran vorbei.“ Trotzdem hat Täbingen natürlich noch Wünsche für das kommende Jahr. Sautter stellte eine Liste auf, die im wesentlichen Zustimmung fand, allerdings wurden die Prioritäten im Laufe der Diskussion verändert.
Auf Platz eins steht die energetische Sanierung des Kindergartens. Für dieses Vorhaben gibt es eine stattliche Förderung in Höhe von fast 150 000 Euro. An der Stadt bleiben noch 115 000 Euro hängen. Platz nimmt das Projekt „Breitbandverkabelung“ ein. Die Täbinger wollen natürlich nicht abgehängt werden vom weltweiten Datennetz und verfolgen dieses Ziel schon lange. Das Projekt, für das die geschätzten Kosten bei rund 35 000 Euro liegen, stand nicht auf der Liste. Erst auf Nachbohren von Miller – „wie sieht es mit DSL aus?“ – steht dieser Wunsch nun an zweiter Stelle. Auf Anfrage von Ortschaftsrätin Gerda Wachendorfer informierte Miller noch darüber, „dass wir am Ball sind“. Er warte täglich auf den Bewilligungsbescheid. Er wollte jedoch auch nicht zu viel Hoffnung machen: „Bis wann Täbingen angeschlossen ist, wage ich nicht zu sagen.“ „Es braucht viel Geduld“, fügte Sautter noch an.
Wenn der Kindergarten saniert wird, soll es an den Möbeln auch nicht fehlen, waren sich die Räte einig. Deshalb setzten sie die vom Kindergartenteam gewünschten neuen Möbel auf Platz drei. Weil die Täbinger in Sorge sind, dass ein Teil der stark beschädigten Friedhofmauer einbrechen könnte, steht die Sanierung an vierter Stelle. Ein Expertenurteil soll Klarheit bringen, wie dringlich diese Maßnahme ist. Nach hinten rücken musste deshalb der Schlichemwanderweg, der nun an fünfter Stelle stet. „Die Sache ist wünschenswert, aber nicht notwendig“, erklärte Ortschaftsrat Friedrich Sommerfeld und erntete Zustimmung. Rosenfelds Beteiligung würde bei rund 20 000 Euro liegen. Für die Realisierung des geplanten Wanderweges, der von Tieringen bis nach Epfendorf gehen soll, bedarf es der Zustimmung aller beteiligten Gemeinden.
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Sa 14.11.2009
Verfasser: Rosalinde Riede