Er genießt hohes Vertrauen im Ort
Dienstältestes Mitglied verlässt Täbinger Ratsgremium
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Der langjähige Ortschaftsrat und stellvertretende Ortsvorsteher Horst Völkle (2.v.l.) wurde am Dienstagabend verabschiedet. |
Rosenfeld-Täbingen (dh). Um den Ausdruck »kommunalpolitisches Urgestein« kam Ortsvorsteher Erhardt Sautter nicht herum, als er am Dienstagabend vom dienstältesten Mitglied des Täbinger Ortschaftsrats Abschied nahm: Horst Völkle war auf eigenen Wunsch ausgeschieden – nach fast 25 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit.
Im Alter von 29 Jahren war Völkle 1984 erstmals in den Ortschaftsrat gewählt worden. Seit der Wiederwahl fünf Jahre später erreichte er bei den folgenden Wahlen stets die höchste Stimmenzahl. Das, bescheinigte Sautter, zeige den beachtlichen Vertrauensgrad und die hohe Wertschätzung durch die Bevölkerung. Bereits in der zweiten Wahlperiode wurde Völkle zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt – und blieb es 20 Jahre lang. Vor fünf Jahren bekam er die silberne Ehrennadel des Gemeindetags verliehen.
Als Wegbegleiter von insgesamt drei Ortsvorstehern habe er mit großer Ausdauer am Ratstisch gesessen und maßgebliche Entscheidungen mitgetroffen, sagte Sautter und scherzte: »Man kann auch sagen: Er hat drei Ortsvorsteher unbeschadet überstanden.«
»Wir lassen ihn nur mit Wehmut ziehen und hätten gern noch auf seine Erfahrung und seinen Sachverstand gebaut«, gestand Sautter, der viele lobende und persönliche Worte für Horst Völkle fand. Verantwortungsgefühl, Eigeninitiative und Gemeinsinn hätten dessen kommunalpolitische Arbeit geprägt, so Sautter – Eigenschaften, die er auch bei seinem Wirken als Dirigent, Jugendausbilder und aktiver Bläser des Posaunenchors bewiesen habe.
Sautter, inzwischen zum »Du« übergegangen, dankte Völkle für die Zusammenarbeit und den Einsatz für das Gemeinwesen: »Du bist deiner Bürgerpflicht in hervorragender Weise nachgekommen, hast Bürgersinn bewiesen und durch dein Wirken zur Lebendigkeit und Gemeinschaft von Bürger- und Kirchengemeinde beigetragen.«
»Dafür, dass Sies gemacht haben«, dankte auch Bürgermeister Thomas Miller, der Völkle offiziell verabschiedete, im Namen der Stadt für die ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik, die manchmal – im Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Bürger – auch »eine gewisse Belastung« mit sich bringe.
Er habe das Ehrenamt nicht als Belastung empfunden und sei stets gern zu den Sitzungen gegangen, sagte Völkle selbst und verwies auf das gute Miteinander im Ortschaftsrat, in dem Entscheidungen meist einstimmig getroffen worden seien. Ob all dem Lob gab sich der Verabschiedete bescheiden: »Ich bin überzeugt, dass auch ohne mein Zutun Täbingen nicht stehengeblieben wäre.«
Wenig später durfte der soeben Ausgeschiedene schon wieder ran: als Stimmenauszähler bei den Wahlvorschlägen für den Ortsvorsteher und seine beiden Stellvertreter.
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Der neue Täbinger Ortschaftsrat. v.l.n.r.: Bürgermeister Thomas Miller, Gerda Wachendorfer (neu), Otto Busch, Ortsvorsteher Erhard Sautter, Elmar Amann, Friedrich Sommerfeld, Roland Fischer, Hans Walter |
Quelle: Schwarzwälder Bote vom Mi 16.09.2009
Verfasser: Dirk Haier
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