Alice und Karl Konietzko aus Täbingen haben am 25. März 1940 geheiratet
65 Jahre eisern zusammengehalten
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Morgen dürfen Alice und Karl Konietzko im Kreise ihrer großen Familie das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Die 82-Jährige wünscht sich vor allem Gesundheit. |
Die Zahl 65 hat für Karl und Alice Konietzko eine besondere Bedeutung: 65 Jahre lang hat das Ehepaar eisern zusammengehalten, Höhen und Tiefen erlebt und "keinen Tag bereut", wie Alice Konietzko lachend versichert. Morgen feiern die Eheleute ihre Eiserne Hochzeit.
Rosenfeld-Täbingen, 24.03.2005
Die Liebe der beiden begann vor über sechs Jahrzehnten in dem kleinen Dorf Drense in Brandenburg. Dort war das damals junge Mädchen Alice Zelle im Haushalt eines Bauern beschäftigt und der zupackende junge Mann Karl Konietzko als Erntehelfer auf demselben Hof im Einsatz.
Für die Hochzeit brauchte das Paar die Genehmigung der Brauteltern, denn deren Tochter war erst siebzehneinhalb. In Fürstenwerda fanden die Jungvermählten eine Wohnung. Die Familie wuchs auf sieben Personen an. Die jüngste Tochter kam in Täbingen zur Welt, wo die Familie im Jahr 1956 nach ihrer Flucht aus der Heimat eine Bleibe fand. Karl Konietzko arbeitete als Schlosser. Zahlreiche Vordächer in Täbingen tragen seine Handschrift. In seiner Freizeit dreschte der Handwerker gerne Skat.
Von den sechs Kindern, die Alice Konietzko geboren hat, sind zwei gestorben. Drei leben in Täbingen, Tochter Elfie Strauch-Arnold kümmert sich Tag für Tag liebevoll um ihre Eltern, seit ihr Vater vor fünf Jahren einen Schlaganfall erlitten hat.
Heute fühlt sich ihre 82jährige Mutter, die sechs ihrer insgesamt sieben Enkel groß gezogen hat und gerne Hausfrau und Oma war, wohl in dem kleinen Dorf. "Die ersten Jahre aber habe ich keinen verstanden", erzählt sie. Während ihre Kinder alle schwäbeln, hat sie den Dialekt nie gelernt.
Seit dem Schlaganfall des 86-Jährigen, dessen Sehkraft schon vor Jahren nachgelassen hat, ist es ruhiger im Leben der Eheleute. Ihre größte Freude aber ist nach wie vor die große Familie, zu der noch acht Urenkel zählen. Morgen ist das Haus voll und es wird sein wie früher.
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Do 24.03.2005
Verfasser: Rosalinde Riede