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80 Prozent der befragten Täbinger sind gegen den O2-Mobilfunkmasten
Die Zahlen sprechen für sich

Die Bürgerinitiative hat ihre Hausaufgaben gemacht: Von 301 befragten Täbingern sind 247 gegen den O2-Mobilfunkmasten auf dem Hörnle. Die besorgten Bürger fühlen sich in ihrem Protest bestätigt und kämpfen weiter.
(genaue Daten siehe voriger Artikel)

Das Ergebnis der Bürgerbefragung wurde Ortsvorsteher Erhardt Sautter und den weiteren Mitgliedern des Arbeitskreises „Mobilfunkmast“ bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt. Auch Vertreter der Eigentümergemeinschaft, die das Grundstück auf dem Hörnle an O2 vermietet hat, wurden über die Zahlen informiert. Als positiv wertet es Gerda Wachendorfer, Sprecherin der Bürgerinitiative, „dass der Verpächter zu jedem Zeitpunkt gesprächsbereit war und ist.“ Er habe in der jüngsten Unterredung in Aussicht gestellt, im Rahmen der anstehenden vertraglichen Fixierung des exakten Anlagenstandorts bei O2 folgende Änderungen zu erbitten: Der Mast solle um rund 100 Meter vom Ortsbild weg versetzt werden, wo er aufgrund eines Geländeanstiegs um rund fünf Meter auch entsprechend niedriger ausfallen könnte. Außerdem solle die Sendeleistung auf den so genannten „Salzburger Vorsorgewert“ (ein Bruchteil der in Deutschland geltenden Grenzwerte) verringert werden.

Die Bürgerinitiative registrierte dieses „Entgegenkommen“, Sprecher Karsten Fritz stellte aber erneut klar, dass die Initiative den Standort auf dem Hörnle grundsätzlich ablehnt. Fritz bedauert, dass laut Auskunft von Bürgermeister Thomas Miller wirtschaftliche Einwände betroffener Täbinger (Wertverlust von Grundstücken und Immobilien) bei einem Funkmast-Baugenehmigungsverfahren „leider nicht verordnungsrelevant sind“.

Die Tatsache, dass bereits ein Mietvertrag für das Hörnle-Grundstück existiere, sei für O2 zwar ein entscheidender Vorteil, der Alternativstandort im Esch sei aber für die Öffentlichkeit schon wegen der zwei- bis dreifachen Entfernung zum Ortsbild der bessere Kompromiss, wenn gleich auch das „kleinere Übel.“ Es müsse damit gerechnet werden, dass O2 seinen eigenen Mast auf dem Hörnle „umgehend an andere Mobilfunkunternehmen untervermieten“ werde. Diese Ängste und Befürchtungen treiben die Gegner um.

Laut Stadtbaumeister Bernhard Müller liegt zwischenzeitlich eine weitere Stellungnahme von O2 zu dem vorgeschlagenen Alternativstandort im Esch vor. Wie berichtet, hatte die Stadt ja nach einer ersten „recht dürftigen und oberflächlichen Stellungnahme“ des Mobilfunkunternehmens zu dem Alternativstandort nachgehakt. „Das neue Schreiben ist am Dienstag bei uns eingegangen“, so Müller. Über den Inhalt wollte er jedoch noch keine Angaben machen, bevor nicht die Amtsleiter und Ortsvorsteher Erhardt Sautter informiert sind.

Für die Bürgerinitiative ist die Befragung, die an zwei Tagen durchgeführt wurde, nur ein Etappensieg. Als nächster Schritt sollen die Rosenfelder Stadträte umfassend über die Sorgen und Ängste der Täbinger Bewohner informiert werden. „Wir gehen davon aus, dass der Bauantrag von O2 demnächst bei der Stadt eingehen wird“, sagt Gerda Wachendorfer. Sie und ihre Mitstreiter sind sich im Klaren, dass eine Ablehnung des Bauantrages nicht das endgültige Aus für den Sendemasten bedeutet. Es wäre jedoch ein weiterer Etappensieg.

Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Mi 12.11.2008
Verfasser: Rosalinde Riede

Zugehörige Fotogalerie:
Fotomontagen des geplanten Mobilfunkmastes.
Zur Ermittlung der korrekten Höhe wurden Vergleichsfotos aus der selben Entfernung mit dem Brittheimer Wasserturm aufgenommen. (Bild 1 bis 5)
Bei den Montagen in Bild 6 bis 9 wurde ein Ballon (roter Kreis links neben dem Turm) für die Höhenbestimmung verwendet. Er wurde 40m an einem Seil nach oben gelassen.